Kochfeld flächenbündig einbauen

Das müssen Sie wissen

Flächenbündig eingebaute Kochfelder sind eine äußerst ästhetische Angelegenheit mit einigen Vorteilen. Keine erhöhten Ränder stören die Optik und sind darüber hinaus sogar sehr reinigungsfreundlich. Um ein Kochfeld flächenbündig zu integrieren, gibt es einige Dinge zu beachten und leider auch ein paar Einschränkungen. Schauen wir uns den flächenbündigen Einbau einmal genauer an.

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Was versteht man unter flächenbündigem Einbau?

Als flächenbündig bezeichnet man den Einbau eines Kochfeldes, wenn Kochfeld und Küchenarbeitsplatte auf einer Höhe liegen. Im Gegensatz dazu das Auflagekochfeld – hier liegt, wie der Name schon sagt, das Kochfeld auf der Arbeitsfläche. Die Vorteile haben wir bereits oben schon kurz erwähnt. Verschmutzungen, die sich im Rahmen oder in Kanten festsetzen? Fehlanzeige. Kochfeld und Arbeitsplatte sind auf gleicher Ebene, der Zwischenraum wird mit einer Silikonfuge verschlossen. Der flächenbündige Einbau ist in minimalistischen, puristischen Küchen äußerst beliebt. Der Blick kann ohne störende Kanten über die Fläche gleiten – Kochfeld und Arbeitsplatte wirken wie aus einem Guss. In unserem Artikel über die unterschiedlichen Kochfeldrahmen sprachen wir die Handhabung von Töpfen bei Kochflächen ohne Rahmen an. Ein seitliches Anstoßen des Topfes an das Kochfeld ist beim flächenbündigen Einbau ausgeschlossen. Somit besteht auch keine Gefahr die Glaskeramik zu beschädigen.

Vorteile

  • Ästhetische Optik, vor allem in puristischen Küchen
  • Besonders einfache Reinigung und Pflege
  • Beschädigungen durch seitliche Stöße entfallen
  • Kein störender Rahmen

Ist der Einbau in alle Arbeitsplatten möglich?

Nein. Auf der sichersten Seite sind Sie mit Arbeitsplatten aus Natur- oder Kunststein, wie beispielsweise Granit oder Quarzstein. Aber auch Massivholz-, Edelstahl-, Glas- oder Betonarbeitsplatten sind eine mögliche Alternative. Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl der Arbeitsplatte ist Hitzebeständigkeit und Wasserfestigkeit.
Herkömmliche Verbund- oder Kunststoffarbeitsplatten sind durch den Ausschnitt des Kochfeldes nicht mehr ausreichend versiegelt. Die Gefahr, dass auf die Dauer Feuchtigkeit eindringt, die das Material aufquellen lässt ist ziemlich hoch. Viele Hersteller solcher Arbeitsplatten lehnen einen flächenbündigen Einbau deshalb ab. Wenn Sie sich unsicher sind, kontaktieren Sie den Hersteller Ihrer Arbeitsplatte – er kann Ihnen Auskunft darüber geben.

Gründe gegen einen Einbau in Kunststoff- und Verbundarbeitsplatten

Dass diese Art Material nicht allzu hitzebeständig ist und bei Feuchtigkeit zu quellen beginnt, haben wir ja bereits erwähnt. Beim flächenbündigen Einbau wird neben dem durchgehenden Ausschnitt auch noch eine Nut ausgefräst, in der der Rand des Kochfeldes aufliegt. Kunststoffarbeitsplatten sind im Inneren aus verpressten, harzgetränkten (Papier-)Schichten aufgebaut und damit recht weich. Liegt nun das Kochfeld auf den weichen Schichten kann es mit der Zeit zu einem Höhenunterschied kommen. Das heißt das Kochfeld sinkt aufgrund seines Gewichts ab, die Silikonfuge beginnt zu reißen.
Ebenfalls sorgt die Zusammensetzung im Inneren einer Kunststoffplatte dafür, dass das Silikon keine ausreichende Haftung bekommt. Es besteht Gefahr, dass es sich mit der Zeit von selbst wieder löst, die dauerhafte Abdichtung gegen Feuchtigkeit wäre damit dahin.

Nachteile

  • Aufwendige Montage
  • Einbau nur in bestimmte Arbeitsplatten

Null Einbautoleranz

Weil wir gerade so schön über den Einbau gesprochen haben, gibt es noch folgendes zu erwähnen: Einen Ausschnitt in Stein- oder ähnliche Arbeitsplatten zu bringen ist eine aufwendige und kostenintensive Angelegenheit. Muss das Kochfeld einmal ausgetauscht werden, so kann am Ausschnitt meist nichts mehr verändert werden. Das bedeutet, dass Nachfolgemodell muss die identischen Einbaumaße besitzen wie sein Vorgänger. Eine Kaschierung, wie es sie beim Auflagekochfeld gibt, ist bei einem flächenbündigen Kochfeld nicht möglich.
Schon eine Abweichung von 2 bis 5 mm verursachen ein mangelhaftes Fugenbild. Unter Umständen passt das Kochfeld dann auch gar nicht in den vorgesehenen Ausschnitt.
Für die Entscheidungshilfe möchten wir noch einen wichtigen Punkt anführen: Eine hochwertige Steinarbeitsplatte besitzt man in der Regel viel länger als die Technik. Natürlich ist es möglich ein passendes Nachfolger-Kochfeld zu finden. Der Markt hält hier jedoch deutlich weniger Auswahl bereit, wie es bei Auflagekochfeldern der Fall ist.

Siemens Closeup

Heißes Kochgeschirr auf der Arbeitsplatte abstellen – wird die Arbeitsplatte beschädigt?

In der Küche geht es heiß her, Sie schieben die stark brutzelnde Pfanne einfach zur Seite auf die Arbeitsplatte: Hier ist Vorsicht geboten!
Ob die Platte bei solch heißen Aktionen beschädigt wird, lässt sich so pauschal nicht beantworten. Stein-, Beton- oder Edelstahlarbeitsplatten tragen in der Regel keinen Schaden davon. Anders dagegen sieht es bei Holz- oder Glasflächen aus.
Bereits die Übertragungshitze, wenn der Topf beispielsweise mal etwas größer ausfällt oder nicht exakt auf der Kochzone steht, kann bei einigen Materialien schon brenzlig sein – im wahrsten Sinne des Wortes. Daher ist ein erhöhter Einbau (sprich Auflage) einfach sinnvoller.

Reinigung? Geht fast von selbst.

Das Praktische an am flächenbündigen Einbau ist die spielend leichte Reinigung. Nichts kann sich in Ritzen festsetzen. Die Glaskeramik ist in den meisten Fällen ohne großen Zeitaufwand gesäubert, das mühevolle Schrubben entfällt.
Damit die auch Silikonfuge lange Zeit glatt und unbeschädigt bleibt und ihren Dienst verrichten kann, gibt es einige Punkte bei der täglichen Reinigung zu beachten.
Im Idealfall reicht das Abwischen mit einem weichen, feuchten Lappen und etwas Spülmittel, wie etwa bei Induktionskochfeldern (Verlinken Beitrag Induktionsfeld). Starke Verschmutzungen können Sie am Besten mittels einem feuchten Lappen einweichen. Sollte der Glasschaber zum Einsatz kommen müssen, dann bitte nicht in der Fuge kratzen. Das nimmt Ihnen das Silikon sehr schnell übel. Auch scheuernde oder ätzende Reinigungsmittel sind keine gute Idee, die die Silikonfuge schnell zerstören können.
Wenn Sie beim Reinigen abgelöste Stellen an der Fuge entdecken, ist es Zeit diese erneuern zu lassen. Aller wieviel Jahre dies notwendig ist, hängt ein wenig von Ihren Nutzungs- und Reinigungsgewohnheiten ab. Auch Einflüsse wie UV-Strahlung oder längerer Kontakt mit Essensresten können zu einer vorschnellen Alterung beitragen. Bei guter Pflege kann eine Silikonfuge auch ein Küchenleben lang halten.

Warum sieht die Silikonfuge nach kurzer Zeit unansehnlich aus?

Risse, geschrumpftes Silikon, unebene Oberfläche…Wenn die Fuge des Kochfeldes schon nach kurzer Zeit nicht mehr wie neu aussieht, können dafür folgende Gründe die Ursache sein:

  • Die Verwendung von ungeeignetem Silikon
  • Keine fachgerecht erstellte Fuge
  • Unsachgemäße Reinigung und Pflege der Fuge


Der flächenbündige Einbau eines Kochfeldes sollte am besten in die Hände eines Profis gegeben werden. Er besitzt Werkzeug für genau diese Arbeit und verwendet hochwertige, geeignete Materialien, mit denen er das Gerät exakt einbauen kann – sodass Sie lange Freude an Ihrem Kochfeld haben.

Sie haben nun eine ganze Menge zum flächenbündigen Einbau von Kochfeldern erfahren. Wie haben Sie sich entschieden? Ist es ein flächenbündiges Kochfeld geworden?


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