Veränderungen am Spülgut

Spülmaschine verändert Oberfläche am Geschirr

Die Situation kennen viele: die oft benutzten Lieblingsgläser bekommen irgendwann einen milchigen, trüben Schleier, der auch nach dem Polieren noch sichtbar ist. Oder das rostfreie Besteck hat rostige Flecken. Doch woher kommt das? Im Folgenden zeigen wir Ihnen, welche Oberflächenveränderungen im Geschirrspüler entstehen können und was Sie besser per Hand spülen sollten.

Geschirrspüler

Milchige Trübungen – Glaskorrosion

Bei Gläsern, die täglich in Benutzung sind, bleibt es nicht aus, dass sich kleine Kratzer oder Schäden bilden. Zunächst erkennt man sie kaum, doch mit zunehmenden Spülgängen werden diese deutlich sichtbar. An den Rissen setzt die Glaskorrosion, so wird die milchige Trübung genannt, an. Das Spülwasser beginnt mit dem Herauslösen von Mineralstoffen und bereits gelockerten Teilchen aus der Glasoberfläche, wodurch sich die physikalischen Eigenschaften des Materials ändern, was nun als schleierhafter Überzug zu sehen ist. Ist es erst einmal so weit gekommen, lässt sich der milchige Schleier nicht mehr rückgängig machen.

Um das zu vermeiden, wählen Sie bei Gläsern eine niedrige Spültemperatur. Diese liegt bei etwa 40°C – 45°C. Die meisten Geschirrspüler bieten auch ein extra Glasprogramm um den Gläsern eine schonende Wäsche zu verpassen. Beim Einräumen können Sie darauf achten, dass die Gläser untereinander oder mit anderen harten Gegenständen nicht in Berührung kommen. Aber selbst die schonendste Behandlung kann manchmal nichts nützen, wenn das Glasmaterial von minderer Qualität ist. Gläser, die als nicht spülmaschinenfest deklariert sind, sollten Sie besser von Anfang an per Hand spülen. Dann haben Sie lange Freude an einer glasklaren Optik.

Matt-weiße Schleier - Verkalkungen

Hierbei kann es sich um Stärke-Beläge von beispielsweise Nudeln, Kartoffel, Reis oder denaturiertem Eiweiß handeln.

Entfernen lassen sich derartige Beläge mit einem 65°C/70°C-Programm.

Fettrückstände:

Auch Kalk bildet auf dem Spülgut eine milchig-weiße Trübung. Diese lässt sich zum Glück mit einigen Hausmitteln schnell entfernen – noch besser, er entsteht gar nicht erst:

Ein Grund für Kalk kann zu hartes Spülwasser sein. Die Wasserhärte unterscheidet sich von Region zu Region hier in Deutschland mitunter sehr enorm. Deshalb ist es wichtig die neue Spülmaschine zu Beginn an die Wasserhärte des Aufstellortes anzupassen. Die Härtewerte Ihrer Region erfahren Sie im Internet oder bei Ihrem örtlichen Wasserversorger.

Hartes Wasser enthält viel Calcium, Magnesium und andere Mineralien – umgangssprachlich Kalk genannt –und lagert sich im gelösten und ionisierten Zustand gern an den Heizelementen des Geschirrspülers an. Früher oder später können diese nicht mehr vernünftig heizen. Die Folge sind teure Reparaturen oder sogar ein Neukauf des Gerätes. Um das Leitungswasser im Gerät aufzubereiten, besitzen Geschirrspüler eine Salzkammer. Denn für eine gute Reinigungsleistung und Spülmittelwirkung benötigt das Gerät möglichst weiches Wasser.

Langer Rede kurzer Sinn, fehlt das Salz in der Kammer und der Spüler benutzt hartes Wasser, so lagert sich Kalk besonders während der Trocknungsphase auch auf dem Spülgut ab. Es entstehen unschöne Kalkflecken. Um diese zu entfernen steht uns eine Reihe an Hausmitteln zur Verfügung. Essig und Zitronensäure in warmem Wasser gelöst oder auch Gebissreiniger wirken wahre Wunder.

Schön bunt, aber ärgerlich - Perlmuttfarbene Schichten

Ein perlmuttähnliches Farbenspiel auf Gläsern mag schön sein, wenn es gewollt ist. Aber nicht, wenn ein ehemals klares Glas plötzlich eine solche Schicht aufweist. Diese können regenbogen-bunt schillern oder auch als grünliche, bräunliche oder bläuliche Verfärbung auftreten. Es handelt sich hierbei um Silikate aus der Glasmasse, aus dem Reiniger oder dem Klarspüler selbst. Damit das nicht passiert, ist es wichtig richtig zu dosieren. Manchmal hilft es, die Dosis sogar ein wenig zu verringern. Sind die schillernden Verfärbung einmal da, können sie in Essig- oder Zitronenwasser gelegt und anschließend mit einem fusselfreien Tuch poliert werden.

Auch wenn Sie sich optisch an den Schlieren nicht stören, ist es ratsam sie zu entfernen. Anderenfalls nehmen Sie kleine Teile der Rückstände vom Reiniger bei jedem Benutzen in sich auf.

Gläser und Geschirr mit Goldrand

Meist wird es zu besonderen Anlässen aus dem Schrank hervorgeholt – das Goldrand-Geschirr. Gläser und Geschirr mit einem Goldrand sind einem Geschirrspüler nicht gewachsen. Da die Goldschicht meist bei relativ niedriger Temperatur aufgebracht wird, im Vergleich zu Motiven auf Porzellangeschirr, verblasst sie bei häufigerem Spülen schnell oder sogar komplett. Wenn Sie also möchten, dass Ihr Goldrand-Geschirr lange schön aussieht, sollten Sie es ausschließlich per Hand spülen.

Hilfe, das Edelstahlbesteck hat Rostflecke

Die häufig auftretende Lochkorrosion bei Edelstahlteilen, auch „Lochfraß“ genannt, ist eine Zerstörung des Materials. Besonders betroffen sind vor allem Messer. Ursache für die Korrosion ist stets eine Zerstörung der Oberflächenschutzschicht durch Chloride, also Salze, die beispielsweise in Trinkwasser oder Speiseresten enthalten sind. Säuren aus Speiseresten verstärken das Problem zusätzlich. Minimieren lässt sich das Problem, in dem Speisereste grob abgespült werden bevor das Besteck für Stunden oder manchmal auch Tage in der Spülmaschine auf den nächsten Spülgang wartet.

In einigen Fällen lässt sich der Rost aber auch wegpolieren. Dann handelt es sich dabei um so genannten Flugrost. Dieser entsteht, wenn Teile mit gespült werden, die eigentlich nicht spülmaschinengeeignet sind. Rostpartikel werden durch das Spülwasser im gesamten Innenraum verteilt und lagern sich auf Edelstahlteilen ab. Genauso kann auch ein beschädigter Geschirrkorb Ursache sein, bei dem die gummierte Schicht abgenutzt ist und das darunter liegende Metall bereits rostet. Manche Topf- und Pfannenhersteller verwenden Schrauben, die nicht rostfrei sind – auch dabei kann Flugrost entstehen.

Aluminium verfärbt sich schwarz

Ist Ihnen schon einmal passiert, dass Sie eine Spätzlepresse oder den Fleischwolf aus Aluminium im Geschirrspüler gespült haben und hinterher war das Teil mit einer schwarz-grauen, stumpfen Schicht bedeckt?

Diese dunkle Schicht nennt sich Brunnenschwärze und entsteht, weil Aluminium sowohl auf Säure als auch auf Lauge reagiert. Einmal in der Spülmaschine angelaufene Gerätschaften bekommen Sie leider nur sehr schwer bis gar nicht wieder sauber. Abhilfe schafft hier nur, Aluminium-Teile konsequent per Hand zu spülen.

Angelaufenes Silber-Besteck

Es besteht kein nennenswerter Unterschied, ob Silber in der Schublade, während des üblichen Gebrauchs oder beim maschinellen Spülen angelaufen ist. Das Anlaufen lässt sich leider auch kaum verhindern. Eine luftdichte Lagerung von Silberwaren gestaltet sich bisweilen schwierig, wäre aber eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken.

Wie entsteht also der schwarze Belag? Reines Silber wäre viel zu weich für Besteck oder Geschirr, daher wird es mit Kupfer legiert um eine härtere Oberfläche zu erreichen. Das Metall reagiert jedoch auf die in der Luft enthaltenen Schwefelwasserstoffe. Zu erkennen ist diese Oxidation an einem dunklen Belag – Silbersulfid genannt - auf Geschirr und Besteck.

Die Anlauffarben müssen in jedem Fall von Hand mit Silberpolitur entfernt werden. Alternative Hausmittelchen sind Zahnpasta, Backpulver, Alufolie… die Liste weiterer Möglichkeiten ist lang.

Kunststoff verändert seine Farbe

Spülmaschinenfestes Kunststoff-Geschirr und Brotdosen können bedenkenlos im Geschirrspüler gereinigt werden. Wer häufig Tomatensoße, Möhren oder rötlich färbende Nahrungsmittel verarbeitet und Reste in den Spülraum bringt, riskiert, dass sich vor allem weiße Teile orange-rot verfärben. Das ist lediglich ein optisches Problem und kann behoben werden, indem die Reste vorher vom Geschirr gespült werden. Ist es bereits passiert, dass die Schüssel orange ist, hilft es sie in die Sonne zu stellen. Auch ein paar weitere Spülgänge können die ursprüngliche Farbe wieder zum Vorschein bringen. Stellen Sie dabei sicher, dass nicht erneut färbende Lebensmittel in den Spüler gelangen.

Holz – nicht alles kann in den Geschirrspüler

Bei Kochlöffeln oder Holzbrettern ist die Versuchung groß, sie aufgrund der rauen Oberfläche gründlich zu reinigen. Gerade dann, wenn mit Fleisch, Fisch oder stark riechenden Lebensmitteln gearbeitet wurde. Der Gedanke liegt also nahe, die Teile bei höheren Temperaturen mit in den Geschirrspüler zu packen. Wussten Sie, dass Holz von Natur aus antibakterielle Eigenschaften besitzt? Die enthaltene Gerbsäure hilft dabei Keime abzutöten. Wer aus Zeitgründen trotzdem den Spüler bevorzugt, sollte folgendes beachten:

Unlackiertes und unverleimtes Holz, wie Kochlöffel oder Besteck-Griffe können ohne Bedenken maschinell gespült werden. Mit der Zeit werden sie möglicherweise etwas blasser in der Farbe oder bekommen eine rauere Oberfläche.

Anders sieht es dagegen bei lackierten oder verleimten Utensilien, wie zum Beispiel Schneidbrettchen, aus. Dadurch Holz in warmem Spülwasser aufquillt, entstehen Spannungsrisse. Die verleimten Stellen lösen sich, der Lack splittert ab und irgendwann zerfallen sie in ihre Einzelteile. Es empfiehlt sich also, zu spülende Holzgegenstände vorher auf ihre Verarbeitung zu prüfen und im Zweifel per Hand zu spülen.

Um lange Freude an Holzutensilien zu haben, können diese aller zwei Monate mit einem geschmacksneutralen Öl behandelt werden. Raue Stellen können mit feinem Schmirgelpapier geglättet werden.


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